Dupuytren´sche Kontraktur
Durch Schrumpfung und Verdickung des straffen Bindegewebes unter der Handflächenhaut beginnt sich meist der Kleinfinger und später auch der Ringfinger zu krümmen. Andere Finger können auch, wenn gleich viel seltener befallen werden. Die befallenen Finger können später nicht mehr gestreckt werden. Diese Erkrankung verursacht keine Schmerzen und deswegen lassen sie die Patienten (meist Männer) häufig sehr lange bestehen. Diese Deformität stört beim Händedruck und auch bei vielen anderen Tätigkeiten des täglichen Lebens. Der Strang in der Handfläche ist verdicktes Bindegewebe und nicht etwa eine Sehne.
Die Ursache ist unbekannt, wird aber in Zusammenhang mit Stoffwechselkrankeiten und Alkoholismus genannt. Die Krankheit ist sehr ähnlich dem Morbus Ledderhose (siehe www.halluxvalgus.at/OP Rückfuß).
Behandlung
Konservativ können Röntgenbestrahlungen und Streckübungen versucht werden. Semikonservativ kann Kollagenase, ein Enzym, das Bindegewebe auflöst, gespritzt werden. Danach wird der Finger am nächsten Tag gewaltsam gestreckt. Die Finger lassen sich dann zwar wieder strecken, aber die dicken Stränge verschwinden nicht.
Die Operation beseitigt beides: Die Haut wird mit einem Zick-zack Schnitt eröffnet und um später Schrumpfungen zu vermeiden folgt der Schnitt den Falten und Hautspaltlinien.
Ergebnisse
Die Hand ist nach etwa 3 bis 4 Wochen wieder einsatzbereit. Rezidive (Wiederauftreten der Kontraktur) kommen leider mitunter vor.
Komplikationen
Manchmal wächst ein Strang direkt in die Haut. Diese muss dann teilweise mit dem Strang mit entfernt werden. Dies verlängert mitunter die Heilung erheblich, weil die Haut dann narbig verschlossen werden muss.
Ein Fall:
links: Vor der OP: Eingezogener Finger, dicker Strang.
Mitte: Unmittelbar nach der OP: Die Schnittführung ist gut sichtbar. Der Finger ist jetzt schon voll gestreckt.
rechts: Nach 5 Monaten: Volle Streckung ist leicht möglich, die Narbe ist verschwunden.